Was seinerzeit auf Wunsch des Großkanzlers Jan Zamoyski, ein humanistischer
Kunst- und Wissenschaftsförderer, auf dessen Grund und Boden zur
mustergültigen Festungssiedlung gedeihen sollte, zählt heute
zu den zehn schönsten europäischen Städten.
Durch das Wirken des venezianischen Architekten Bernardo Morando erlangte
Zamosc (47.000 Einwohner) den Beinamen "Padua des Nordens".
Die gesamte Altstadt erstrahlt seit dem 16. Jahrhundert im Renaissancestil
und wurde 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Ein 52 Meter hoher, achteckiger Uhrenturm des manieristischen Rathauses
überwacht den zentralen Großen Markt (Rynek Wielki),
in dessen fantastischer Kulisse sich während des Sommers viele Konzerte
und Theaterstücke abspielen.
Die anrainenden pompösen Bürgerhäuser wie das "Haus
zum Engel" (Stadtmuseum) und gemütliche Cafés gestalten
die quadratische Piazza aus dem 16. Jahrhundert gleichermaßen zu
einem der attraktivsten Plätze Europas.
Historische Arkadengänge mit verwinkelten Galerien und Geschäften
krümmen sich vom Marktplatz hin zu den übrigen Sehenswürdigkeiten,
zur ebenfalls von Morando konzipierten manieristischen Kollegiatskirche,
zum Dom (Grabmäler der Zamoyskis), zur Franziskanerkirche,
Griechisch-Russischen Kirche, Jüdischen Synagoge, zur
Akademie und zum Geburtshaus von Rosa Luxemburg in der Staszica-Straße.
Das Zamoyski-Schloss bedarf dabei einer detaillierten Restauration.
Von der ursprünglichen Stadtbefestigung stammen das Alte und Neue
Lubliner Tor, das Alte und Neue Lemberger Tor sowie das Szczebrzeszyner
Tor.
Das Museum für Märtyrertum waltet inzwischen im früheren
Zeughaus, in welchem Nazis Tausende von Menschen töteten. Zuwider
jenem Antisemitismus begeht das aktuelle Zamosc alljährlich etliche
(Jazz-)Festivals.