Ustron

Für seine kostbaren Rohstoffe schon unter österreichischer Hoheit im 19. Jahrhundert als Heilbrunnen geschätzt (Moor-, Sinterbäder, eisenhaltige Wasserquellen), gebührt dem polnischen Ustron (15.000 Einwohner) in den Schlesischen Beskiden jedoch erst seit 1972 der offizielle Kurortstatus.
Seither verzeichnet das Zawodzie-Viertel an der Rownica mit seiner renommierten Naturheilanstalt (Dom Zdrojowy), der Klinik für Rheumakrankheiten, dem Kurkrankenhaus sowie den Kurheimen Malwa, Elektron und Roza großen kurtouristischen Zuspruch.
In jedweder Heil- und Rehabilitationseinrichtung können Patienten auf ein medizinisch exzellentes, vielfältiges Behandlungsspektrum vertrauen, welches sich mit Erkrankungen des Nerven-, Motorik-, Atemwegs- und Blutkreislaufsystems befasst. Kontrastreiche Freizeitmöglichkeiten verweigern etwaige Illusionen von einem tristen gesundheitlichen Zwangsaufenthalt (Freibad, Hallenbäder, Wiesenstrände an der Wisla, Bootsfahrten auf dem städtischen Weiher, Kurpark, Freilichtbühne, Kino, Tennis- und Basketballplätze, Joggingstrecken).

Sowohl klimatisch als auch landschaftlich ist Ustron mit seiner organisierten Übernachtungsbasis das Markstück des oberschlesischen Fremdenverkehrs. Jahreszeitlich unabhängig thronen die Beskiden im Mittelpunkt fast aller touristischen Aktivitäten. Radwege (9,5 km), Spazierwege (28,5 km), Wanderwege (60 km) und eine Sommerrodelbahn auf der Stoklosica-Alm erschließen die bewaldeten Berge Rownica, Lipowski Gron, Große Czantoria und Kleine Czantoria.
Der Sessellift vergönnt einen Aufstieg mit grandiosem Ausblick auf die Stadt und das Gebirge, bestenfalls bis hinüber zur Hohen Tatra und slowakischen Kleinen Tatra.
Für eine effektive Erquickung von Körper und Geist genügt indessen oft das bloße Eintauchen in die üppigen Waldungen des Ustroner Landes. Sich gehen lassen, sich sorglos genießen lautet die Devise! Pilze und Beeren sammeln, die Karlquelle aufspüren, das Geheimnis der legendären König-Jan-Sobieski-Eiche enträtseln, auf der Roten Wanderroute Richtung Zawodzie vor einem Steinaltar (17. Jh.) der damals verfolgten Lutheraner rasten - es gibt vieles zu entdecken.

Kulturhistorische Attraktionen innerhalb der Stadt beschränken sich demgegenüber auf die 1769 geweihte hölzerne Annakirche, die katholische Klemenskirche (1788), die klassizistische Apostel-Jakob-Kirche Augsburger Konfession (1835) und auf ein restauriertes Fragment des Doms (18. Jh.).
Die Chronik des einst bahnbrechenden Ustroner Hüttenwesens dokumentiert das Museum für Hütten- und Schmiedewesen. Die Galerie der regionalen Modernen Kunst sei in diesem Kontext genauso genannt, zumal Ustron seine künstlerische Mentalität regelmäßig mit der "Eröffnung der künstlerischen Saison" im Juni kundtut.
Im Kalender der munteren Stadt des Weiteren vermerkt sind das "Gaude Fest" (Festival religiösen Schaffens), die Wahl der Ferienkönigin, das Erntedankfest und das "Festival für Musik und Natur".

Zurückkehrend zu eben dieser Natur soll auch der winterlichen Attribute Ustrons und der Beskiden gedacht werden. Das beliebte Skigebiet wirbt letztlich mit tadellosen Langlaufstrecken, Slalom- und Skipisten unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades von bis zu 2.500 Metern Länge, Sessel- und Schleppliften sowie Skiverleih. Während der schneefreien Monate mag sich der eine oder andere Urlauber vielleicht sogar am Gebirgsgeländelauf (Mai), Marschlauf im Weichseltal (Juni) oder am Romantischen Lauf (August) beteiligen.

 

 

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