Piotrków Trybunalski

Seine geschichtliche Autorität als polnischer Krontribunalsitz noch immer im Beinamen "Trybunalski" repräsentiert und den weißen Staatsadler im Wappen, beansprucht Petrikau (81.000 Einwohner) an der Strawka auch im 21. Jahrhundert einen gefestigten Rang unter den polnischen Industriestädten (u.a. Glas-, Papier-, Holz-, Textil- und Maschinenindustrie) und verfügt über etliche Hochschulen.

Von der im landesweiten Vergleich beachtlichen jüdischen Bevölkerungsdichte zeugen die lokale Kleine und die Große Synagoge (derzeit Stadtbibliothek), erstere im barocken Stil (1790), letztere historistisch konstruiert (1875), sowie die Synagoge Petrikau.
Der Besichtigung wert sind außerdem die christlichen Gotteshäuser wie die im 13./14. Jahrhundert errichtete gotische Pfarrkirche zum Heiligen Apostel Jakob mit ihren barocken Kapellen, das ebenfalls gotische Dominikanerkloster mit der Kirche zum Heiligen Iacentius und der Heiligen Dorothea (1350), die barocke Bernhardinerkirche zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes (1626), die Evangelische Kirche (1689) und das frühere Jesuitenkollegium mit gekoppelter Kirche zum Heiligen Franciscus Xaver (1695) als auch die russisch-orthodoxe Allerheiligenkirche in klassizistischer Bauart von 1844.

Die Attraktivität Petrikaus basiert sicher nicht einzig auf kirchlichem Fundament, demonstriert die Stadt schließlich profane Herrschaftlichkeit angesichts des spätgotischen Königlichen Schlosses (1511) und des der Renaissance entsprungenen Schlosses Byki (1590). Die teils spätbarocken, teils jugendstilhaften Bürgerhausfronten am Ring weisen auf die damalige distinguierte Gesellschaft, welche inzwischen vorwiegend auf den christlichen oder jüdischen Friedhöfen entlang der Petrikauer "Friedhofsallee" ruhen dürfte, erinnert durch monumentale Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

 

 

place

ImpressumDatenschutz