Wie eine Königin unter den historischen Städten Kujawien-Pommerns erhebt sich Grudziadz (100.000) vom Graudenzer Becken (Basen Grudziadzki), dem Mündungsgebiet der Flüsse Osa, Matawa, Trynka, Marusza-Rudniczanka und Hermannsgraben.
Die einstigen Gründer vermachten der Nachwelt ihren Turm "Klimmeck",
Teil der damaligen Ordensritterburg aus dem Jahre 1231. Fernerhin
ein Monument der Befestigungsarchitektur, existiert neben dem gotischen
Wassertor, Zwinger und Graben vereinzeltes Gemäuer.
Selbst die sich über die Weichsel reckenden Speicher (16./18.
Jh.) nutzten dem Schutz vor Feinden.
Die Altstadt schillert derweil im "Graudenzer Barock". Meisterliche
Exemplare der nämlichen Stilrichtung sind das Benediktinerinnenkloster,
inzwischen Regionalmuseum und Galerie, unweit der manieristischen Heiliggeistkirche,
sowie das Äbtissinnen-Palais. Die Pfarrkirche St. Nikolaus
putzt sich mit barocken Altären, Skulpturen, Holzfiguren und Gemälden.
Schwelgt das kolossale Rathaus in der Ratuszowa-Straße mit
seiner imposanten Deckenmalerei im Spätbarock, so verbrüdert
sich die eigentlich barocke Franz-Xaver-Kirche bereits mit dem
Rokoko. Wiederum jungfräulich saniert schimmern die Barockgiebel
der Bürgerhäuser rings um den Marktplatz, in Gesellschaft mancher
Gebäude aus früheren Tagen (u.a.. "Haus zum Schwan").
Angesichts der lokalen Seenlandschaft, der sechzehn Wander-
bzw. Radwege, der komplexen Parkanlagen und Waldungen,
darunter der Botanische Garten und der Stadtpark mit über 250-jährigen
Bäumen, schafft Grudziadz seinen Besuchern ein urbanes Gesamtkunstwerk
wie keine zweite Stadt in der Woiwodschaft.
Ausgezeichnete touristische Strukturen umschlingen vor allem den Großen
Rudnickersee (Jezioro Wielkie Rudnickie), inklusive Urlaubsdomizile,
Campingplätze, Restaurants, Strände, Bootsverleih, Tennisplätze,
Reiterhöfe u.s.w. Charter- und Besichtigungsflüge starten vom
benachbarten Sportflugplatz.
Und wessen Reiselust noch immer lodert, der findet in Torun, in den Ordensritterburgen von Rogózno, Gniew, Golub-Dobrzyn, Kwidzyn und Malbork, im Kapuzinerkloster von Rywald Szlachecki (18. Jh.) oder in der Bory Tucholskie nahe Abwechslung.